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IACM-Informationen vom 03. Januar 2004

Kanada: Studie mit gerauchtem Cannabis bei Schmerzen hat begonnen

Mit einer Verzögerung von 2,5 Jahren hat in Montreal eine Studie zum Nutzen von Cannabis als Schmerzmittel begonnen. Dr. Mark Ware, Professor für Allgemeinmedizin und Anästhesie an der McGill-Universität leitet die Studie. Er will den therapeutischen Wert von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen unter Alltagsbedingungen untersuchen und die beste Dosis herausfinden. 32 Patienten sollen in die Studie aufgenommen werden. Sie rauchen eine Pfeife, die nun als medinisches Gerät anerkannt ist. Patienten werden zuhause in einer zufälligen Reihenfolge verschiedene Cannabisstärken verwenden und darüber berichten.

Bereits im Juli 2001 hatte Gesundheitsminister Allan Rock angekündigt, die Regierung werde die Studie finanziell unterstützen, aber das Gesundheitsministerium hat die Studie blockiert, weil es keinen akzeptierten Lieferanten für das Cannabis gab. Das Ministerium hat nun einem Lieferanten die Erlaubnis erteilt, sein Produkt für die Studie zur Verfügung zu stellen. Erste Ergebnisse werden Anfang 2005 erwartet.

(Quellen: Canadian Broadcasting Corporation vom 22. Dezember 2003, CNN Newswire vom 26. Juli 2001)

USA: Genehmigung für erste klinische Studie mit verdampftem Cannabis

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat eine Studie genehmigt, die durch das Zentrum für medizinische Cannabisforschung (CMCR) der Universität von Kalifornien gefördert wird und die Wirkungen von gerauchtem Marihuana mit inhalierten Dämpfen der gleichen Menge Marihuana im Volcano Vaporizer vergleichen soll.

Die Studie, die von Dr. Donald Abrams von der Universität von Kalifornien durchgeführt wird, wird zu Beginn des Jahres 2004 beginnen. Sie soll die subjektiven Wirkungen, Cannabinoid-Blutkonzentrationen und Kohlenmonoxidspiegel in der Ausatemluft bei gesunden Probanden unter sechs verschiedenen Bedingungen untersuchen, nämlich Rauchen von 400 Milligramm Cannabis als Zigarette mit einem Gehalt von 1,7 %, 3,5 % oder 7 % THC, und Inhalation von 400 Milligramm Cannabis mit einem Gehalt von 1,7 %, 3,5 % oder 7 % THC mit dem Volcano-Vaporizer.

In einer früheren Untersuchung durch die kalifornische Sektion der Nationalen Organisation für die Reform der Marihuanagesetzgebung (NORML) eliminierte der Volcano Vaporizer, der in Deutschland hergestellt wird, nahezu alle Toxine, die normalerweise im Cannabisrauch gefunden werden. Die Dämpfe bestanden fast ausschließlich aus THC.

(Quellen: MAPS News Update vom 26. Juni und 4. Dezember 2003, Pressemitteilung von California NORML vom 2. Mai 2003)

Kurzmeldungen

Holland: Medizinisches Cannabis
Holländische Ärzte und Apotheker berichten im Allgemeinen von positiven Erfahrungen mit der Verschreibung von Cannabis, die seit September 2003 möglich ist. (Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 30. Dezember 2003)

Wissenschaft: Verabreichung durch die Haut
Es wurde ein transdermales (= durch die Haut) Applikationssystem für Cannabidiol (CBD) unter Verwendung ethosmaler Transporter entwickelt. Ethosmonen sind weiche Bläschen aus Phospholipiden, Äthanol und Wasser. Sie können stark fettlösliche Moleküle wie etwa Cannabinoide einschließen und durch die Haut transportieren. Nach transdermaler Applikation eines ethosomalen Systems mit CBD auf den Bauch von nackten Mäusen über einen Zeitraum von 72 Stunden wurde nach 24 Stunden eine gleichmäßige CBD-Blutkonzentration erreicht, die bis zum Ende des Experiments anhielt. Die mittlere tatsächliche CBD-Dosis, die die Haut nach 12 bzw. 73 Stunden nach der Applikation durchdrungen hatte, wurde mit 23 bzw. 43 Prozent der ursprünglichen Dosis von 6 mg CBD berechnet. (Quelle: Lodzki M, et al. J Control Release 2003;93(3):377-87)

Wissenschaft: Entzug
Zwei Placebo kontrollierte Studien untersuchten die Wirkungen von THC und einem Stimmungs-Stabilisator, Divalproex, auf Symptome des Cannabisentzugs. Die Teilnehmer (7 pro Studie) gaben an, täglich 6 – 10 Marihuanazigaretten zu rauchen. Orales THC (10 mg, fünf mal täglich), das während der Marihuana-Abstinenz gegeben wurde, reduzierte die Entzugssymptome und das Verlangen nach Marihuana, während Divalproex zwar das Verlangen verringerte, jedoch die Stimmung verschlechterte. (Quelle: Haney M, et al. Neuropsychopharmacology 2004;29(1):158-70)

Kanada: Oberster Gerichtshof
Der Supreme Court von Kanada hat entschieden, dass der Besitz von Cannabis eine strafbare Handlung bleibt, bis die Regierung entscheidet, das Gesetz zu ändern. Das höchste Gericht wies die Berufung von drei Männern zurück, die argumentiert hatten, dass es verfassungswidrig sei, das Gesetz dazu zu verwenden, eine harmlose Aktivität zu bestrafen. Das Gericht urteilte mit 6 zu 3 Stimmen, dass es nicht im Widerspruch zu den Verfassungsrechten stehe, wenn Marihuanabesitz als strafbare Handlung eingestuft werde. (Quelle: Canadian Broadcasting Corporation vom 23. Dezember 2003)

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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