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IACM-Informationen vom 09. Juni 2001

USA: Robert Randall ist gestorben

Robert Randall, der 1976 Geschichte schrieb, als er ein Bundesgericht in Washington überzeugte, ihm Zugang zu Marihuana von der Regierung zu geben, starb am 2. Juni im Alter von 53 Jahren in seinem Haus in Sarasota, Florida, an Komplikationen seiner Aids-Erkrankung.

Randall entwickelte als Jugendlicher ein Glaukom. Ein Augenarzt sagte ihm in den frühen 70er Jahren, dass er innerhalb von wenigen Jahren erblinden würde. Er verlor jedoch nie sein Augenlicht. Er baute sein eigenes Cannabis an, bis er verhaftet und verurteilt wurde. Er unterzog sich dann umfangreichen Untersuchungen, die zeigten, dass kein anderes verfügbares Glaukom-Medikament in der Lage war, seinen Augeninnendruck zu senken und die Zerstörung seines Augenlichts aufzuhalten. Er verwendete dieses Argument bei seiner Forderung nach einem legalen Zugang zu Marihuana.

Im November 1976 wurde Randall die erste Person in der modernen US-Geschichte, die legalen medizinischen Zugang zu Marihuana erhielt. 1978 richtete die Bundesregierung ein spezielles Programm ("Compassionate IND") ein, mit dem er und einige weitere Patienten Zugang zur der nicht-erlaubten Droge erhielten.

1981 gründeten Randall und seine Frau Alice O'Leary die 'Alliance for Cannabis Therapeutics' (ACT), eine Organisation für die Reformierung der Gesetze, die die medizinische Verwendung von Marihuana verbieten. In den frühen 90er Jahren konzentrierte sich Randall auf die therapeutischen Wirkungen von Marihuana bei Aids-Patienten, und er half Aids-Patienten, Zugang zu Cannabis unter dem 'Compassionate IND'-Programm zu erhalten. Hunderte von Patienten beantragten Cannabis nach diesem Programm, die Regierung schloss es jedoch plötzlich. Nur Randall und sieben weitere frühe Patienten erhielten weiterhin legales medizinisches Marihuana von der Regierung.

(Quellen: Associated Press vom 5. Juni 2001, www.drcnet.org/wol/189.html#robertrandall/)

USA: Registrierung für die medizinische Verwendung von Cannabis

NEVADA: Die staatlichen Gesetzgeber stimmten am 4. Juni für die Legalisierung von Marihuana für medizinische Zwecke und für die Lockerung der Strafen für den Besitz der Droge. Der Gesetzentwurf wird schwerkranken Bürgern Nevadas erlauben, bis zu sieben Cannabispflanzen für den Eigenbedarf zu besitzen, und er erlaubt den Aufbau eines staatlichen Registrierungssystems für Patienten, deren Ärzte die Verwendung von Marihuana aus medizinischen Gründen empfehlen. Die Bürger von Nevada votierten 1998 und 2000 mit überwältigender Mehrheit für die Erlaubnis zur medizinischen Verwendung von Marihuana.

COLORADO: Am 1. Juni erhielten die ersten beiden Bürger Colorados ihre medizinischen Marihuana-Karten. Es war der erste Tag eines Programms für die medizinische Verwendung von Cannabis. Im ersten Jahr werden mindestens 600 Anträge erwartet, wenn man von den Zahlen aus dem medizinischen Marihuana-Programm von Oregon ausgeht. Das Gesetz trat nicht ohne eine Warnung von Gouverneur Bill Owens und Generalstaatsanwalt Ken Salazar an die Ärzte des Staates in Kraft. Darin heißt es, dass ihnen möglicherweise Verfolgung nach dem Bundesgesetzen drohe, wenn sie die Behandlung empfehlen.

KALIFORNIEN: Konservative und liberale Senatoren haben am 6. Juni gemeinsam ein landesweites Registrierungssystem für medizinisches Marihuana verabschiedet. Der Gesetzentwurf verteidigt das kalifornische Gesetz für die therapeutische Verwendung von Marihuana gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem letzten Monat, nach dem das staatliche Gesetz (Proposition 215) nicht die Bundesgesetze gegen die Verteilung von Marihuana ersetzen kann. Der Gesetzentwurf passierte den Senat mit 23 zu 8.

(Quellen: UPI vom 1. Juni 2001, Denver Rocky Mountain News vom 2. Juni 2001, Associated Press vom 4. Juni 2001, Sacramento Bee vom 6. Juni 2001)

Kurzmeldungen

Opioidinduziertes Erbrechen
Opiate verursachen oft Übelkeit und Erbrechen. Cannabinoide waren in der Lage, opioidinduziertes Erbrechen in einem Tierversuch mit Frettchen zu reduzieren. Ein CB1-Rezeptorantagonist, nicht jedoch ein CB2-Rezeptroantagonist blockiert diesen brechreizhemmenden Effekt, was nahe legt, dass die brechreizhemmenden Effekte der Cannabinoide durch das zentrale Nervensystem vermittelt zu sein scheinen. (Quelle: Simoneau II, et al. Anesthesiology 2001 May;94(5):882-887.)

Spanien: Aragon
Nach den Parlamenten in Katalonien und den Balearen hat nun auch das Parlament von Aragon am 30. Mai einstimmig dafür gestimmt, die Zentralregierung in Madrid zu drängen, die therapeutische Verwendung von Cannabis zu legalisieren. (Quelle: Diario Médico vom 31. Mai 2001)

Belgien: Klinische Studien erlaubt
Die Regierung billigte einen königlichen Beschluss, der die medizinische Verwendung von Cannabis in klinischen Studien erlaubt. Es wird erwartet, dass der König den Beschluss im Juni unterzeichnen wird. Cannabis muss von einem Arzt an einem Universitätskrankenhaus, einem Schmerzzentrum oder einem Krankenhaus mit einer Erlaubnis zur Behandlung von Nebenwirkungen der Krebschemotherapie, Glaukom, multiple Sklerose, Aids oder chronische Schmerzen verschrieben werden. (Quellen: Pressemitteilung der belgischen Regierung vom 1. Juni 2001, Gazet van Antwerpen vom 2. Juni 2001)

Wissenschaft: CT-3
Die synergistischen Wirkungen von Opioiden und Cannabinoiden, speziell CT-3, ein synthetischer Abkömmling des THC, bei der Schmerzbehandlung wird an der Universität von Sydney unter der Leitung von Dr. Christopher W. Vaughan untersucht werden. Wenn diese Forschung erfolgreich ist, wird sie eine rationale Basis für analgetische Synergien zwischen CT-3, Opioiden und nichtsteroidalen Entzündungshemmern liefern. (Quelle: Business Wire vom 29. Mai 2001)

Israel: Dexanabinol
Pharmos Corporation hat eine Förderung von 1,7 Millionen US-Dollar von der israelischen Regierung erhalten, um die Entwicklung von Dexanabinol für traumatische Hirnverletzungen zu unterstützen. Dexanabinol ist ein synthetischer nicht-psychotroper THC-Abkömmling mit nervenschützenden Eigenschaften. (Quelle: PR Newswire vom 29. Mai 2001)

Kanada: Unterstützung von den Konservativen
Bestrebungen zur Entkriminalisierung des Cannabiskonsums erhalten Unterstützung von einigen Konservativem. Joe Clark, Vorsitzender der Progressiv-Konservativen Partei erklärt, dass geringere Strafen für Cannabisbesitz angezeigt seien. Keith Martin von der Kanadischen Allianz erklärt: "Schwerverbrecher, Vergewaltiger, Pädophile und Mörder werden nicht angeklagt, weil unsere Gerichte mit Kindern beschäftigt sind, die mit einem Joint in der Tasche erwischt wurden. Es ist eine verlorene Schlacht und eine Verschwendung von Steuergeldern." (Quelle: Wall Street Journal vom 5. Juni 2001)

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