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IACM-Informationen vom 17. März 2001

Schweiz: Regierung will den Konsum von Cannabis legalisieren

Der Schweizer Bundesrat hat einen Gesetzentwurf gutgeheißen, der den Konsum von Cannabis legalisieren und eine begrenzte Zahl von Läden erlauben soll, in denen die Droge verkauft werden kann, ähnlich dem holländischen Coffee-Shop-Modell.

Produktion und Verkauf würden streng reguliert. Nur in der Schweiz angebautes Marihuana würde legal sein, der Export von Cannabis würde ein Verbrechen bleiben, der Kauf von Marihuana würde auf Einwohner der Schweiz begrenzt sein, und der Verkauf an Minderjährige würde verboten bleiben.

"Die generelle Aufhebung der Strafbarkeit des Cannabiskonsums und seiner Vorbereitungshandlungen soll sowohl der gesellschaftlichen Realität Rechnung tragen als auch Polizei und Justiz entlasten," erklärte die Regierung in einer Stellungnahme.

Das Kabinett stimmte im Prinzip der Legalisierung des Cannabiskonsums im Oktober 2000 zu. Es hat nun empfohlen, dass es der Polizei erlaubt sein soll, ein Auge zuzudrücken, wenn es um den Anbau und den Handel kleiner Mengen weicher Drogen geht. Das Schweizer Parlament muss der Reform zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr noch zustimmen, aber Behördenvertreter gehen davon aus, dass dem Gesetzgebungsverfahren in irgendeiner Form zugestimmt werde.

(Quellen: Mitteilung des Schweizer Bundesrates vom 9. März 2001, Reuters vom 9. März 2001, Time Magazine vom 16. März 2001)

Kurzmeldungen

Wissenschaft:
Wissenschaftler der Bayer AG, ein deutsches Pharmaunternehmen, fanden heraus, dass Cannabinoid-CB1-Rezeptoren in einem Rattenmodell für chronischen neuropathischen Schmerz herraufreguliert sind. Sie schreiben in der März-Ausgabe des EURopean Journal of Pharmacology, dass diese Zunahme der Cannabinoidrezeptoren nach einer Nervenverletzung der Grund für die Zunahme der schmerzlindernden Wirkung von Cannabinoiden bei chronischen Schmerzzuständen sein könnte, verglichen mit ihrer geringen Wirksamkeit bei akuten Schmerzen. (Quelle: Siegling A, et al. EUR J Pharmacol 2001;415(1):R5-R7)

USA:
78 Prozent der Einwohner von Neu-Mexiko unterstützen nach einer Umfrage, die am 3. März veröffentlicht wurde, den Vorschlag von Gouverneur Gary Johnson, die medizinische Verwendung von Marihuana zu legalisieren. Die Umfrage ermittelte auch eine allgemein breite Unterstützung über das gesamte politische Spektrum für Johnsons Vorschlag, den Besitz kleiner Mengen von Cannabis zu entkriminalisieren. Am 6. März passierte die medizinische Verwendung von Cannabis mit 29 zu 12 Stimmen den Senat von Neu-Mexiko. Der Gesetzentwurf geht nun zum Repräsentantenhaus. (Quellen: Associated Press vom 3. März 2001, Albuquerque Tribune vom 7. März 2001)

Wissenschaft:
Junge Menschen mit großem Selbstbewusstsein nehmen wahrscheinlicher illegale Drogen als solche mit geringem Selbstvertrauen. Dies zeigt eine Umfrage unter 15.000 britischen Kindern von 14 und 15 Jahren. Die Ergebnisse widersprechen der Auffassung, dass Drogenkonsum häufiger unter ängstlichen oder unsicheren Jugendlichen auftritt, die schlechten Bedingungen entkommen wollen oder nach einem Weg suchen, um sich besser zu fühlen. Heather Ashton, Professorin für Pharmakologie an der Universität von Newcastle, erklärte in der letzten Woche, dass die Ergebnisse sie nicht überraschen würden: "Studenten berichten immer, dass sie Drogen aus Vergnügen nehmen und dass es nichts mit Angst oder Stress zu tun habe. Vor Jahren wurden junge Menschen, die Drogen nehmen, als psychotisch angesehen oder als schwach oder risikobereit. Jetzt ist das nicht der Fall." (Quelle: Observer vom 11. Februar 2001)

Wissenschaft:
Das Endocannabinoidsystem ist möglicherweise am Schutz des Herzens beteiligt, der durch Lipopolysaccharide (LPS) ausgelöst wird. Die herzschützenden Wirkungen einer Behandlung mit LPS hinsichtlich Infarkt und funktioneller Erholung nach Ischämie in Rattenherzen wurde durch einen CB2-Rezeptorantagonisten aufgehoben. Ein CB1-Rezeptorantagonist hatte keinen Effekt. "Unsere Ergebnisse legen eine Beteiligung von Endocannabinoiden bei der durch LPS getriggerten Kardioprotektion gegen myokardiale Ischämie nahe. Sie wirken dabei über CB2-Rezeptoren," schrieben Forscher der Universität von Montreal (Kanada) im EURopean Journal of Pharmacology. (Quelle: Lagneux C, et al. EUR J Pharmacol 2001;415(1):R5-R7.)

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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