IACM-Informationen vom 28. Mai 2000
- USA: Aids-Patienten können Cannabis in kalifornischer Studie bekommen
- Kurzmeldungen
- Blick in die Vergangenheit
USA: Aids-Patienten können Cannabis in kalifornischer Studie bekommen
Ein Plan von Vertretern der Gesundheitsbehörden im San Mateo County (Kalifornien), Aids-Patienten im Rahmen einer kontrollierten Studie mit Marihuana zu versorgen, hat die vorläufige Zustimmung der Bundesbehörden gewonnen. Offizielle Vertreter des San Mateo County erklärten, dass sie keine substanziellen Hürden mehr sehen, um mit einer der wenigen US-Studien zur medizinischen Wirksamkeit von Marihuana zu beginnen.
Die vorläufige Erlaubnis kam von einem Komitee von Wissenschaftlern des 'Department of Health and Human Services', die damit auf eine Anfrage nach Marihuana für Forschungszwecke reagierten. Nach einem Brief an Dennis Israelski, Leiter der Abteilung für infektiöse Erkrankungen und Aids-Medizin am Kreiskrankenhaus von San Mateo, der die Forschung leiten würde, sind die Bundesvertreter "vor allem besorgt über Themen der Sicherheit, der Größe der Dosen und der Möglichkeit der Umleitung in illegale Kanäle bei nach Hause mitgenommenem Marihuana." Sie wollen, dass der Kreis ein Überwachungsgremium für Sicherheitsfragen einrichtet, um alle auftauchenden Fragen übersehen zu können.
"Wir können alles tun, was sie von uns verlangen," erklärte der Supervisor des Kreises, Mike Nevin. "Mit dieser Erlaubnis, so denke ich, können wir medizinisches Marihuana innerhalb weniger Monate an Menschen, die es brauchen verteilen."
Wenn die Erlaubnis erteilt ist, so plant der San Mateo County die Verteilung von Marihuana, das von der Bundesregierung bereitgestellt wird, zur Linderung der HIV-assoziierten distal symetrischen Polyneuropathie. Wenn sich Cannabis als wirksam erweist, sei das Ziel die Verteilung von Marihuana an Menschen mit Erkrankungen wie Krebs, Glaukom, chronische Schmerzen und andere Beschwerden, so Nevin.
(Quelle: San Francisco Chronicle vom 16. Mai 2000)
Kurzmeldungen
Großbritannien:
Am 22. Mai fragte Prinz Charles eine an Multiple Sklerose leidende Frau, ob sie Cannabis zur Linderung ihres Zustandes verwende. Er fragte June McLachlan, die sich im Prinz und Prinzessin von Wales Hospiz in Glasgow aufhielt, ob sie die Droge versucht habe. Der Prinz sprach während des vierten Tages seiner Verpflichtungen in Schottland, wo er als Hochkommissar der Generalversammlung der Kirche von Schottland auftritt. "Er war es, der das Thema ansprach," sagte Frau McLachlan. "Er fragte, ob ich es versuchen wolle und ich sagte, ich möchte, würde es aber nicht rauchen." (PA News vom 22. Mai 2000)
Kanada:
Eine neue nationale Umfrage, die von der Firma COMPAS für die Zeitung National Post durchgeführt worden war, ergab, dass 65% der Befragten die Idee, dass der Besitz geringer Mengen Marihuana ein nicht-kriminelles Vergehen sein sollte, unterstützen. Sie waren der Ansicht, dass das Konzept der Entkriminalisierung von Cannabis eine ausgezeichnete, sehr gute oder gute Idee sei. Geschätzte 600.000 Kanadier haben eine Vorstrafe wegen Marihuanabesitz. Wurde gefragt, ob Cannabis für medizinische Zwecke, wie etwa zur Schmerzkontrolle bei Krebskranken, legalisiert werden sollte, so befürworteten das überwältigende 92% der Antwortenden bei der Umfrage der National Post. (Quelle: National Post vom 15. Mai 2000)
Blick in die Vergangenheit
Vor einem Jahr
- Kanada: Die beiden ersten Patienten erhielten eine Erlaubnis der Regierung zur Verwendung von Marihuana
- Wissenschaft: Erhöhte Konzentration von Endocannabinoiden eine Kompensation für ein hyperaktives Dopaminsystem bei Schizophrenie?
- Wissenschaft: Erhöhte Konzentration von Endocannabinoiden eine Kompensation für ein hyperaktives Dopaminsystem bei Schizophrenie?
- USA: Oberster Gerichtshof von Florida: Angeklagte können sich weiterhin auf die "medizinische Notwendigkeit" berufen
Vor zwei Jahren
Veranstaltungen 2020
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IACM-Konferenz 2022
Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.
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