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IACM-Informationen vom 09. August 2014

USA: Die Herausgeber der New York Times rufen zu einem Ende des Cannabisverbots auf

Am 27. Juli riefen die Herausgeber der New York Times in einer Stellungnahme unter dem Titel "Aufhebung der Prohibition, erneut" zur Legalisierung von Cannabis auf. "Wir haben in den vereinigten Staaten 13 Jahre gebraucht, um zur Besinnung zu kommen und die Prohibition zu beenden, 13 Jahre, in denen die Menschen weiterhin getrunken haben, sonst gesetzestreue Bürger wurden Kriminelle, und kriminelle Syndikate stiegen auf und erlebten eine Blütezeit," heißt es in der Stellungnahme. "Es ist nun mehr als 40 Jahre her, seit der Kongress das gegenwärtige Marihuana-Verbot verabschiedete. Es fügte der Gesellschaft erheblichen Schaden zu, nur um eine Substanz zu verbieten, die weniger gefährlich ist als Alkohol.

Die Bundesregierung sollte das Marihuana-Verbot zurücknehmen. Wir kamen nach einer ausführlichen Diskussion unter den Mitgliedern der Herausgeber der Times zu dieser Schlussfolgerung. Wir wurden durch eine schnell wachsende Bewegung in den Staaten, die auf eine Reform der Marihuana-Gesetze abzielt, inspiriert. (…) Es gibt eine ehrliche Diskussion unter Wissenschaftlern über die gesundheitlichen Auswirkungen von Marihuana, aber wir denken, dass die Hinweise überwältigend sind, dass Sucht und Abhängigkeit relativ geringe Probleme sind, besonders im Vergleich zu Alkohol und Tabak. Ein mäßig starker Konsum von Marihuana scheint für sonst gesunde Erwachsene kein Risiko darzustellen. (…) Es wird eine komplexe Aufgabe darstellen, Systeme für die Regulierung zur Herstellung, für den Verkauf und das Marketing aufzubauen. Aber diese Probleme sind lösbar."

New York Times vom 27. Juli 2014

Australien: Norfolk Island erlaubt den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke

Ein tasmanisches Unternehmen, das die Durchführung einer Studie mit medizinischem Cannabis in diesem Staat beantragt hatte, hat anderswo eine Erlaubnis bekommen. So wie Tasmanien so hat auch Norfolk Island eine historische Vergangenheit, die um ausreichende Gelder kämpft und auf Hilfe durch das Commonwealth angewiesen ist. Aber wie der Gesundheitsminister der Insel Robin Adams erklärte, ist die Insel daran interessiert, sich selbst aus dieser Lage zu befreien. "Wir sind offen für Investitionen, wir sind auf Norfolk Island offen für Geschäfte", erklärte er. Norfolk Island ist eine kleine Insel im pazifischen Ozean, zwischen Australien, Neuseeland und Neukaledonien gelegen. Die Insel ist Teil des Commonwealth von Australien, erfreut sich jedoch eines hohen Maßes an Selbstständigkeit.

"Wir sehen es als eine große Gelegenheit sowohl für die Ökonomie von Norfolk Island als auch für die Bereitstellung eines dringend benötigten medizinischen Produkts für den Export", erklärte er. Die Inselregierung hat dem Unternehmen Tasman Health Cannabinoids (THC) eine Erlaubnis zum Anbau von medizinischem Cannabis erteilt. THC wollte seine Studie eigentlich in Tasmanien durchführen, mit der Vorstellung eine Multimilliarden-Exportindustrie zu werden. "Der Gesundheitsminister von Norfolk Island Robin Adams hat uns nun eine Produktionslizenz erteilt, damit wir vorwärts gehen können und auf Norfolk medizinische Cannabinoide anbauen können", erklärte der Vorsitzende von THC, Dr. Mal Washer.

Medicinal cannabis trial gets green light on Norfolk Island

Kurzmeldungen

USA: Kongress zu Marihuana für Berufstätige aus dem Gesundheitsbereich
Vom 9. bis 11. September gibt es in Denver einem Kongress zu medizinischem Cannabis. Zu den Referenten zählen Donald Abrams, Jeffrey Hergenrather, Lester Grinspoon, Mary Lynn Mathre, Raphael Mechoulam, Zach Klein und viele andere.
Kongress-Webseite

Frankreich: 3. Kolloquium zur medizinischen Verwendung von Cannabis und Cannabinoiden
Am 22. Oktober organisieren die Vereine Action Sida Ville und Union Francophone pour les Cannabinoïdes en médecine-I Care ein Kolloquium zur medizinischen Verwendung von Cannabis und Cannabinoiden an der medizinischen Universität von Straßburg. Unter den internationalen Referenten befinden sich Raphael Mechoulam und Manuel Guzman.
Konferenz-Webseite

Australien: Diskussion zu medizinischem Cannabis
Eine verzweifelte Mutter, ein sterbendes Kind, ein strenges Gesetz und die experimentelle Substanz eines Mannes. Die Diskussion um medizinischen Cannabis im australischen Hauptstadtgebiet (ACT) fand einen Namen und ein Gesicht, als bekannt wurde, dass ein 2,5 Jahre altes Mädchen aus Sydney, das an einer seltenen genetischen Störung leidet, mit kleinen Dosen Cannabisöl behandelt worden war, das von einem Mann aus Canberra geliefert wurde. Das Mädchen Abbey und ihre Mutter Cherie sind nun ohne Zugang zum Öl, nachdem die australische Bundespolizei das Haus des Lieferanten, der Ministerin Katy Gallagher kontaktiert hatte, durchsucht hatte.
Cannabis oil supplier defends providing mother with drugs

USA: Inergetics hat eine Studie mit einem CBD-Produkt begonnen
Inergetics ist in die 2. Phase eines dreiphasigen Prozesses eingetreten, um sein Nahrungsergänzungsprodukt auf Cannabidiol-Basis auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen entwickelt Nahrungsmittelprodukte, die die allgemeine Gesundheit, körperliche Erholung, athletische Leistungsfähigkeit und Lebensqualität für Patienten und Konsumenten verbessern sollen. Am 5. August kündigte es den Beginn der 2. Phase der Entwicklung seiner Produktlinie von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln auf der Basis von CBD, die sie zusammen mit Terra Tech Corp. entwickeln, an.
Pressemitteilung von Inergetics vom 5. August 2014

USA: Die Legalisierung von Cannabis erhöhte nicht den Konsum der Droge durch Heranwachsende
Eine Zunahme des Cannabiskonsums durch Teenager in den vergangenen 20 Jahren hat keine signifikante Verbindung zur Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke in vielen Staaten. Dies ist das Ergebnis eines neuen wissenschaftlichen Artikels. Durch den Vergleich von Umfragen über den Cannabiskonsum bei Heranwachsenden, die jährlich durch das Zentrum für Kontrolle und Vorbeugung von Erkrankungen durchgeführt werden, fanden die Forscher heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schüler einer Highschool in Staaten mit medizinischen Cannabisgesetzen innerhalb der letzten 30 Tage Cannabis konsumiert hatte, nicht mehr als 0,8 % größer war als in Staaten, die keinen medizinischen Cannabis erlauben.
Reuters vom 29. Juli 2014

Großbritannien: Kein Einfluss des rechtlichen Status auf den Cannabiskonsum
Forscher untersuchten die Wirkungen einer Deklassifizierung von Cannabis in Großbritannien im Jahr 2004. Sie fanden keine relevante Zunahme des Cannabiskonsums, des Konsums anderer Drogen, Kriminalität oder anderen Formen riskanten Verhaltens.
Universität von Newcastle, Business School für Ökonomie, Großbritannien.
Braakmann N, et al. Soc Sci Med, 2014;115:29-37.

Uruguay: Pläne zur Legalisierung von Cannabis könnten gestoppt werden
Die Pläne Uruguays, den weltweit ersten nationalen, von der Regierung regulierten Markt für illegalen Cannabis zu schaffen, könnten sich in Rauch auflösen. Verzögerungen bei der Umsetzung des Plans gefährden ihn. Gleichzeitig zeigen Umfragen eine Zunahme der Unterstützung für die Opposition bei der Wahl im Oktober und eine Mehrheit der Uruguayer gegen einen legalen an Cannabismarkt an. Oppositionspolitiker haben erklärt, dass sie versuchen werden, die Legalisierung zurückzunehmen oder zu modifizieren, was der nationalen Regierung die Macht gibt, die Produktion, den Verkauf und den Konsum von Cannabis zu überblicken.
Associated Press vom 1. August 2014

Wissenschaft/Zellen: Alkohol verändert die Endocannabinoid-Signalgebung im Gehirn
Nach einer Studie, die mit Gehirnschnitten durchgeführt worden war, reguliert Äthanol die Cannabinoid-Signalgebung nach unten und verändert die Netzwerk-Aktivität im präfrontalen Kortex, einer wichtigen Hirnregion.
Institut für Neurowissenschaften, Medizinische Universität von Südkarolina in Charleston, USA.
Pava MJ, et al. Front Integr Neurosci, 18. Juli 2014;8:58.

Wissenschaft/Tier: Celastrol übt entzündungshemmende Wirkungen durch die Aktivierung des CB2-Rezeptors aus
Celastrol, ein wichtiger aktiver Bestandteil der chinesischen Heilpflanze Tripterygium wilfordii Hook. f. übt ein breites Spektrum an pharmakologischen Wirkungen aus, inklusive Entzündungshemmung, Krebshemmung und Immunsuppression. Tierexperimentelle Forschung zeigt, dass es entzündliche und neuropathische Schmerzen durch die Aktivierung von CB2-Rezeptoren reduziert.
Institut für medizinische Wissenschaften, medizinische Fakultät, Xiamen -Universität, China.
Yang L, et al. Int J Mol Sci, 2014;15(8):13637-13648.

Wissenschaft/Mensch: Ein synthetisches Cannabinoid war mit Nierenschäden assoziiert
In mehreren Fällen war die Verwendung synthetischer Cannabinoide mit akuten Nierenschäden assoziiert.
Oregon Public Health Division, Oregon Health Authority, Portland, USA.
Buser GL, et al. Clin Toxicol (Phila), 2014;52(7):664-73.

Wissenschaft/Tier: Die Hemmung des 2-AG-Abbaus reduziert Übelkeit
Die Hemmung von MAGL (Monoacylgycerollipase), die selektiv die Konzentration des Endocannabinoids 2-AG erhöht, besitzt nach einer Studie mit Ratten ein therapeutisches Potenzial bei der Behandlung akuter Übelkeit und akuten Erbrechens sowie antizipatorischer Übelkeit.
Institut für Psychologie und kollaboratives Programm für Neurowissenschaften, Universität von Guelph, Kanada.
Parker LA, et al. Psychopharmacology (Berl), 3. August 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Die Reaktion des Endocannabinoidsystems auf durch Kainsäure induzierte Anfälle hängt vom Alter ab
Erhöhte Endocannabinoid-Spiegel schützen vor durch Kainsäure induzierte Anfälle. Forschung mit Ratten zeigt, dass die Spiegel der Endocannabinoide Anandamid und Palmitoylethanolamid im Hippocampus von jungen Ratten nach der Behandlung mit keinen Säure erhöht, während sie bei erwachsenen Ratten verringert waren. Im Gegensatz dazu waren die Spiegel von 2-Arachidonylglycerol (2-AG) bei älteren im Vergleich zu jüngeren Ratten erhöht.
Klinik für experimentelle Medizin und Chirurgie, Universität Tor Vergata in Rom, Italien.
Fezza F, et al. Mol Cell Neurosci, 24. Juli 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Zellen: CBD reduziert die Talgproduktion der Haut
Forschung mit Zellen, die Talg in der Haut produzieren (Sebozyten) zeigt, dass Cannabidiol (CBD) entzündungshemmende Wirkungen auf Sebozyten hat und die Talgproduktion reduziert.
Oláh A, et al. J Clin Invest, 25. August 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier: Die analgetische Wirkung von Metamizol wird zum Teil durch den CB1-Rezeptor vermittelt
Studien mit Ratten haben ergeben, dass die analgetischen Wirkungen von Metamizol in peripheren Geweben auf zwei unterschiedlichen Mechanismen beruht: die Öffnung des neuronalen KATP-Kanals sowie eine Aktivierung des CB1-Rezeptors.
Biologisches Institut, Universität von Campinas, Brasilien.
Dos Santos GG, et al. EUR J Pharmacol, 21 der Juli 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Mensch: Die Schwere der Paniksymptome nach Beendigung des Cannabiskonsums war mit der Fähigkeit zur emotionalen Regulierung verbunden
In einer Studie mit 104 Cannabis abhängigen Kriegsveteranen waren Schwierigkeiten bei der emotionalen Regulation mit einer höheren Stärke von Paniksymptomen assoziiert.
Klinik für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften, medizinische Fakultät, Johns Hopkins Universität, Baltimore, USA.
Galang JN, et al. Anxiety Stress Coping, 18. Juli 2014:1-13. [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Endocannabinoide beeinflussen die Vorliebe für Partner
Studien mit Ratten legen nahe, dass das Endocannabinoidsystem bei weiblichen Ratten durch eine spezifische Veränderung des Annäherungsverhaltens zur sexuellen Motivation beitragen könnte. Beispielsweise besuchten Ratten, die mit Anandamid behandelt worden waren, häufiger einen männlichen Stimulus als nicht behandelte Tiere.
Psychologisches Institut, Südwestliche Universität, Georgetown, USA.
Blumstein GW, et al. PLoS One, 2014;9(7):e103288.

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.

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