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IACM-Informationen vom 22. Februar 2014

USA: Die Bundesregierung erlaubt Banken, Geschäfte mit lizenzierten Cannabis-Läden zu machen

Am 14. Februar gab die Obama-Administration neue Richtlinien heraus, mit denen Banken ermutigt werden sollen, damit zu beginnen, Geschäfte mit staatlich lizenzierten Cannabis-Läden zu machen, wie beispielsweise in Colorado, auch wenn diese Unternehmen nach den Bundesgesetzen illegal bleiben. Vertreter der Bundesregierung erklärten, dass diese Änderung der Politik darauf abzielt, Probleme, mit den neu lizenzierten Cannabis-Verteilungsstellen für den Freizeitkonsum in Colorado und Cannabisverteilungsstellen für die medizinische Verwendung in anderen Staaten zu kämpfen haben, zu überwinden. Sie können zurzeit nur auf einer Bargeld-Basis arbeiten, ohne Zugang zu Krediten oder Finanzdienstleistungen zu haben.

Es bleibt abzuwarten, ob viele Banken sich durch die neue Politik, die die Bundesregierung in Schreiben an die Bundesstaatsanwälte und Finanz-Institutionen im ganzen Land dargelegt hat, ausreichend abgesichert fühlen. Die Richtlinien garantieren den Banken keine Immunität. Die Schreiben erklären jedoch, dass eine Strafverfolgung wegen Geldwäsche und anderen Straftaten unwahrscheinlich ist, wenn die Banken eine Anzahl von Bedingungen erfüllen, darunter die Vermeidung von Geschäften mit Cannabis-Unternehmen, die an Minderjährige verkaufen oder sich am illegalen Drogenhandel beteiligen.

Reuters vom 15. Februar 2014

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch: Sativex reduziert die Spastik bei MS-Patienten in einer großen Beobachtungsstudie
In einer Beobachtungsstudie mit 276 Patienten mit multipler Sklerose, die an einer therapieresistenten Spastik leiden, linderte der Cannabisextrakt Sativex bei 74 % der Teilnehmer die Beschwerden. Der mittlere Spastik-Wert nahm von 6,1 auf 5,2 Punkte auf einer Skala von 0-10 ab. Nach 3 Monaten nahmen 55,3 % der Patienten weiterhin Cannabis und der mittlere Wert hatte um 25 % vom Ausgangswert abgenommen.
Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof, Bad Wildbad, Deutschland.
Flachenecker P, et al. EUR Neurol 2014;71(5-6):173-181.

Welt: Mehrere Länder überdenken ihre Cannabisgesetze
Die Cannabis-Legalisierungsexperimente in Washington, Colorado und Uruguay haben nach Angaben eines Artikels der Presseagentur Reuters in vielen Ländern zu Diskussionen über den Status von Cannabis initiiert oder beschleunigt. Aktivisten erklärten, dass es im Vorfeld einer Sondersitzung der Drogenkonvention der Vereinten Nationen, die für 2016 geplant ist, eine zunehmende Bewegung gibt. Unter den aufgeführten Staaten sind Argentinien, Brasilien, Guatemala, Jamaika, Mexiko und Marokko.
Associated Press vom 15. Februar 2014

Uruguay: Die Drogenpolitik muss sich nach Auffassung des Präsidenten in den USA und EURopa ändern
Die Vereinigten Staaten und EURopa brauchen eine neue Strategie beim Kampf gegen Drogen und sollten sich nach Alternativen umschauen, wie etwa den regulierten Verkauf von Cannabis, erklärte der Präsident Uruguays Jose Mujica.
Reuters vom 13. Februar 2014

USA: 18 Mitglieder des Kongresses fordern Obama auf, Cannabis von der Liste der gefährlichsten Drogen zu streichen
Über ein Dutzend Mitglieder des Kongresses rufen Präsident Barack Obama auf, Marihuana umzustufen. Einer der Kongressmitglieder beschrieb die aktuelle Klassifikation als "willkürlich und nicht korrekt". Am 12. Februar hatten Earl Blumenauer und 17 seiner Kollegen einen Brief an den Präsidenten geschickt, in dem sie ihn bitten, die Art und Weise, wie Cannabis heute durch die Drogenbehörde DEA eingestuft ist, zu überdenken.
Huffington Post vom 12. Februar 2014

Wissenschaft/Tier: Cannabinoide verstärken die antiepileptischen Wirkungen anderer Medikamente gegen Epilepsie
Neue Forschung zeigt, dass das synthetische Cannabinoid WIN 55,212-2, das ähnlich wie THC wirkt, signifikant die kampflösenden Wirkungen anderer Medikamente, die bei der Behandlung der Epilepsie eingesetzt werden, wie Clonazepam, Phenobarbital und Valproinsäure, in einem Maus-Modell der Epilepsie verstärken.
Abteilung für öffentliche Gesundheit, Institut für städtische Gesundheit, Lublin, Polen.
Florek-Luszczki M, et al. J Neural Transm, 19. Februar 2014 [im Druck]

USA: Die Nationale Epilepsie-Stiftung unterstützt die medizinische Verwendung von Cannabis
Die Nationale Epilepsie-Stiftung unterstützt nun offiziell die medizinische Verwendung von Cannabis. Sie ruft zu Änderungen der Politik auf nationaler und staatlicher Ebene, um den Zugang zu medizinischem Cannabis und die Forschung zu verbessern.
Pressemitteilung der Nationalen Epilepsie-Stiftung vom 20. Februar 2014

Wissenschaft/Tier: CBD schützt vor kognitiven Defiziten, die auf einer verringerten Blutversorgung beruhen
Eine neue Studie zeigt, dass Cannabidiol (CBD), ein nicht psychoaktiver Bestandteil von Cannabis, vor der Nervendegeneration in einer bestimmten Hirnregion (Hippocampus) und kognitiven Defiziten, die durch eine verringerte Blutversorgung des Gehirns bei Mäusen verursacht wurden, schützt.
Institut für Pharmakologie und Therapeutika, Staatliche Universität von Maringá, Brasilien.
Schiavon AP, et al. Neurotox Res, 15. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Endocannabinoide sind bei einer experimentellen Dickdarmentzündung von Nutzen
Ein Hemmer des Abbaus des Endocannabinoids Anandamid (FAAH, Fettsäureamidhydrolase) reduzierte die Dickdarmentzündung, die durch eine Chemikalie bei Mäusen verursacht worden war, und diese entzündungshemmende Wirkung war mit veränderten Konzentrationen von bestimmten Endocannabinoiden assoziiert. Die Autoren schreiben, dass ihre Ergebnisse "eine therapeutische Strategie hervorhebt und unterstützt, die auf von der FAAH abhängigen Stoffwechselwegen abzielen, um Darmentzündungen zu lindern.
Institut für Biomolekulare Chemie, Medizinische Fakultät, Medizinische Universität von Lodz, Polen.
Sałaga M, et al. J Crohns Colitis, 13. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Angst wird durch Omega-3-Fettsäuren reduziert und an dieser Wirkung sind Cannabinoid-Rezeptoren beteiligt
Verschiedene Studien legen einen Nutzen von langkettigen Omega-3-Fettsäuren bei Patienten mit Angststörungen nahe. In Studien mit Mäusen wurde gezeigt, dass diese Wirkung durch einen CB1-Rezeptorantagonisten reduziert wurde, was eine Beteiligung des CB1-Rezeptors nahelegt. Die Autoren schrieben, dass diese Ergebnisse "nahe legen, dass das Verhältnis von n-3 zu n-6 mehrfach gesättigten Fettsäuren ein Faktor bei der Regulierung der Erinnerung an Furcht durch CB1-Rezeptoren ist".
Nationales Institut für Neurowissenschaften, Nationales Zentrum für Neurologie und Psychiatrie, Tokio, Japan.
Yamada D, et al. Neuropsychopharmacology, 12. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Der Geruch ist bei der appetitsteigernden Wirkung von Cannabinoiden beteiligt
Forscher fanden heraus, dass CB1-Rezeptoren die Nahrungsaufnahme bei hungernden Mäusen durch eine vergrößerte Geruchswahrnehmung förderten.
INSERM, Endocannabinoide und Neuroadaptation, Bordeaux, Frankreich.
Soria-Gómez E, et al. Nat Neurosci, 9. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Die Wirkung von Cortison auf Bewegungsübelkeit wird durch das Endocannabinoidsystem vermittelt
Bei Studien mit Mäusen verringerte der Cortison-Abkömmling Dexamethason die Bewegungsübelkeit und stellte die Konzentrationen der Endocannabinoide und die Expression des CB1-Rezeptors wieder her. Diese hatten nach der Verursachung der Bewegungsübelkeit im dorsalen vagalen Komplex und dem Magen abgenommen.
Institut für Militär-Hygiene, Fakultät für Marine-Medizin, Zweite Medizinische Militär-Universität, Shanghai, China.
Zheng Y, et al. EUR J Pharmacol. 2014 Feb 4;727C:99-105.

Wissenschaft/Tier: Das Endocannabinoidsystem ist am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt
Forscher zeigten, dass das Endocannabinoid Anandamid die Aktivität im Thalamus durch Aktivierung des CB1-Rezeptors erhöhte. Sie folgerten, dass "unsere Studie nahelegt, dass Endocannabinoide eine Rolle bei den Prozessen, die den Schlaf-Wach-Zyklus und den Grad der Wachheit regulieren, spielen".
Labor für Neurowissenschaften und Bewegungskontrolle, Abteilung für Medizin, Universität von A Coruña, Spanien.
Dasilva M, et al. Neuroscience, 5. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Das Endocannabinoid-System könnte an der Alzheimer-Krankheit beteiligt sein
Im Alter von 6 und 12 Monaten war der Spiegel des CB1-Rezeptors bei Mäusen, die genetisch so modifiziert waren, dass sie schnell eine Alzheimer-Krankheit entwickeln, im Vergleich mit normalen Mäusen in verschiedenen Gehirnregionen verändert. Die Wissenschaftler schlagen "eine Beteiligung des Endocannabinoids-Systems bei der Pathologie der AD und das ECS als potentiellen neuen therapeutischen Angriffspunkt für die Behandlung der AD" vor.
Institut für Physiologie und Pharmakologie, Sapienza Universität von Rom, Italien.
Bedse G, et al. J Alzheimers Dis, 4. Februar 2014 [im Druck]

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