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IACM-Informationen vom 19. November 2011

USA: Gerichtliche Schritte von Unterstützern von medizinischem Cannabis gegen die Zerschlagung von Cannabisverteilungsstellen in Kalifornien

Anwälte von Unterstützern von medizinischem Cannabis haben am 7. November versucht, eine einstweilige Verfügung zu erhalten, um einen Stopp der Zerschlagung der kalifornischen Cannabisverteilungsstellen zu erzielen. Sie erklärten, dass die Maßnahmen durch vier Bundesstaatsanwälte gegen die Verfassung verstoßen. Die Kläger beantragten bei US-Bezirksrichterin Donna Ryu in Oakland, sie möge anordnen, dass die Bundesregierung Patienten, Besitzer von Verteilungsstellen oder Besitzer von Gebäuden mit Verteilungsstellen nicht länger verhaften und strafrechtlich verfolgen darf.

Die vier Bundesstaatsanwälte von Kalifornien haben im vergangenen Monat deutliche Maßnahmen zur Schließung von Cannabisklubs angekündigt, indem sie insbesondere Briefe an Hauseigentümer, die Räume an Cannabisverteilungsstellen vermietet haben, verschickt und ihnen gedroht haben, ihr Eigentum nach dem Bundesgesetz für Drogenhandel zu konfiszierten. Die Klagen von Unterstützern von medizinischem Cannabis werfen dem Bundesjustizministerium vor, Lieferanten für Cannabis zu verhaften und dabei ihre eigene Politik ins Gegenteil zu verkehren. "Das Verhalten von Vertretern der Bundesregierung und ihre Stellungnahme haben dazu geführt, dass die Nation geglaubt hat, dass die Regierung ihre Politik im Jahr 2009 geändert hat, und dass sie sicherstellen wolle, dass die, die in Übereinstimmung mit den staatlichen Cannabisgesetzen handeln, nicht Gegenstand bundesbehördlicher Strafverfolgung seien", heißt es in den Klageschriften. Unterstützer von medizinischem Cannabis hatten im Jahr 2009 ein Memorandum des Justizministeriums als Einlösung des Wahlkampfversprechens von Obama, nach der er staatliche Gesetze zu medizinischem Cannabis respektieren werde, begeistert aufgenommen.

Mehr unter:
hosted.ap.org/dynamic/stories/U/US_MEDICAL_MARIJUANA_LAWSUIT?SITE=AP&SECTION=HOME&TEMPLATE=DEFAULT

(Quelle: Associated Press vom 7. November 2011)

Kurzmeldungen

USA: Rhode Island
In Rhode Island gab es keine Zunahme des Cannabiskonsums durch Heranwachsende, die in Bezug zur Legalisierung von medizinischem Cannabis im Jahr 2006 stehen könnte, erklärten Forscher. Dr. Esther Choo vom Rhode Island Hospital und ihre Co-Autoren der Studie erklärten, dass die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke auf staatlicher Ebene Bedenken hinsichtlich einer größeren Verfügbarkeit und eines höheren Reizes der Droge für die Jugend hervorgerufen habe. Die Forscher verglichen Trends des Cannabiskonsums von Heranwachsenden zwischen 1997 und 2009 in Rhode Island und Massachusetts, das kein medizinisches Cannabisgesetz hat. Die Analyse der Daten von 32.570 Schülern ergab, dass es in keinem Jahr signifikante Unterschiede beim Cannabiskonsum zwischen den beiden Staaten gab. (Quelle: Health News vom 6. November 2011)

Norwegen: Medizinische Verwendung
Cannabis als Medizin ist in Norwegen ein kontroverses Thema. Einige norwegische Ärzte verschreiben aus medizinischen Gründen Cannabiszubereitungen an ihre Patienten, auch wenn sie auf dem norwegischen Markt nicht zugelassen sind. Das Gesundheitsministerium muss die Behandlung genehmigen, bei der einige Kriterien erfüllt sein müssen. Zudem müssen die Patienten die Medikamente, die sie aus anderen EURopäischen Ländern importieren können, bezahlen. Ein Chefarzt des Ulleval-Universitätskrankenhauses in Oslo, Dr. Nils Olaf Aanonsen, ist einer der Ärzte, die ihren Patienten Cannabiszubereitungen verschrieben haben. Aanonsen ist der Auffassung, dass die norwegischen Regelungen zu Cannabiszubereitungen zu streng sind. Er begrüßt eine neue Diskussion, Cannabiszubereitungen auf dem norwegischen Markt zuzulassen. Aanonsen schätzt, dass etwa 500 Norweger Cannabiszubereitungen benötigen. (Quelle: adressa.no vom 10. November 2011)

USA: Washington
Bundesbeamte und die Polizei führten am 15. November Razzien in staatlich erlaubten medizinischen Cannabisverteilungsstellen in der Region von Seattle im Staat Washington durch. Auf ihrer Webseite erklärte die Koalition zur Verteidigung von Cannabis, ein Verein zur Unterstützung von Cannabis, dass in 15 Verteilungsstellen in mindestens sechs westlichen Städten von Washington Razzien durchgeführt worden seien. (Quelle: Reuters vom 16. November 2011)

Europa: Sativex
Das EURopäische Patentamt hat ein Patent gewährt, das die Zusammensetzung von Sativex schützt. Dieses Patent wurde bereits in den Vereinigten Staaten ausgestellt. Zudem wird Sativex durch eine Anzahl weiterer Patente hinsichtlich verschiedener Aspekte des Produkts geschützt, darunter Rechte für bestimmte Pflanzensorten. (Quelle: GW Pharmaceuticals vom 17. November 2011)

Wissenschaft: Intelligenz
Nach Angaben von Forschern der Universität Cardiff (Großbritannien) ist Intelligenz ein Risikofaktor für Cannabiskonsum. In einer Gruppe von 7904 britischen Bürgern, die seit ihrer Geburt im Jahr 1970 begleitet wurden, konsumierten Kinder mit einem hohen Intelligenzquotienten im Alter von 5 und 10 Jahren mit einer etwa doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit im Alter von 30 Jahren Cannabis als weniger intelligente Kinder. (Quelle: White J & Batty GD. J Epidemiol Community Health, 14. November 2011 [im Druck])

Wissenschaft: Angst
Tierexperimentelle Forschung an der Universität von Nottingham (Großbritannien) zeigte, dass die chronische Gabe von Cannabidiol (CBD) die Angst bei Ratten erhöhte. Die Ratten waren 14 Tage lang mit CBD behandelt worden. Die Forscher folgerten, dass "die chronische Gabe von CBD einen Angst auslösenden Effekt verursachte, was in einem klaren Gegensatz zu dem akuten Angst lösenden Profil steht, von dem früher berichtet wurde". (Quelle: Elbatsh MM, et al. Psychopharmacology (Berl), 15. November 2011 [im Druck])

Wissenschaft: Migräne
Forschung an der Universität Leuven (Belgien) zeigte, dass es im Vergleich mit gesunden Probandinnen eine erhöhte Bindung an den CB1-Rezeptor in den Gehirnen von 20 Migräne-Patientinnen gab. Die Wissenschaftler folgerten, dass die erhöhte CB1-Rezeptor-Bindung, besonders in Regionen, die Schmerzen beeinflussen, "die Idee unterstützt, nach der bei Patientinnen, die an episodischer Migräne leiden, ein Endocannabinoid-Defizit vorliegt". (Quelle: Van der Schueren BJ, et al. Headache, 11. November 2011 [im Druck])

Wissenschaft: Fettleber
Nach tierexperimenteller Forschung an einem Kinderkrankenhaus in Oakland (USA) erhöht die Hemmung des Endocannabinoidabbaus die Produktion von Triglyceriden in der Leber und verursacht eine Insulinresistenz. Diese Wirkungen wurden durch eine verstärkte CB1-Rezeptorsignalgebung verursacht. Bei der Insulinresistenz sprechen die Zellen nicht mehr adäquat auf Insulin an, das normalerweise dafür sorgt, dass Glukose in die Zellen gelangt. Insulinresistenz führt zu einer Erhöhung von Zucker im Blut. (Quelle: Ruby MA, et al. PLoS One. 2011;6(11):e26415.)

Wissenschaft: THC im Urin
Nach Untersuchungen an der Universität von Pretoria (Südafrika) kann das antiretrovirale Medikament Efavirenz, das in der Aids-Behandlung eingesetzt wird, positive Ergebnisse bei Urin-Untersuchungen auf THC verursachen. Daher können Personen, die Efavirenz verwenden, irrtümlicherweise für Cannabiskonsumenten gehalten werden. (Quelle: Oosthuizen NM, et al. Ann Clin Biochem, 8. November 2011 [im Druck ])

Wissenschaft: Hemmer des Endocannabinoidabbaus
Tierexperimentelle Forschung an der Virginia Commonwealth Universität in Richmond (USA) zeigt, dass die Gabe eines Hemmers des Endocannabinoidabbaus (PMSF) die Wirkungen von THC verstärken kann. PMSF erhöht die Konzentration des Endocannabinoids Anandamid (AEA). Die Forscher schrieben, dass "erhöhte AEA-Spiegel additiv mit exogen zugeführten Cannabinoiden gewirkt haben könnten, um cannabimimetische Wirkungen zu erhöhen. Diese Befunde könnten die variable Wirkung in der Reaktion auf Marihuana bei Menschen oder Cannabinoiden bei Tieren erklären, und legen zudem nahe, dass metabolische Hemmer von AEA die berauschenden Wirkungen von Marihuana bei Menschen potenzieren könnten." (Quelle: Vann RE, et al. Neuropharmacology, 31. Oktober 2011 [im Druck ])

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