ACM-Mitteilungen vom 31. Januar 2015
- Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich für Verbesserungen bei der medizinischen Verwendung von Cannabisprodukten aus
- Presseschau: Drogenbeauftragte Mortler:
- Presseschau: Cannabis als Medizin für ADHS-Kranken (Neuß-Grevenbroicher Zeitung)
- Presseschau: Cannabis Als Schmerzmedizin – Rollstuhlfahrer Vor Gericht (Ostholsteiner Anzeiger)
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich für Verbesserungen bei der medizinischen Verwendung von Cannabisprodukten aus
Auf der Webseite www.direktzurkanzlerin.de/ spricht sich das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung im Namen von Frau Merkel in einer Antwort auf eine Frage eines Bundesbürgers zum rechtlichen Status von Cannabis für Verbesserungen für Patienten, die von der medizinischen Verwendung von Cannabis profitieren, aus.
Die Frage
Sehr geehrte Frau Merkel,
meine Frage an Sie ist folgende:
Wann wird es zu einer öffentlichen demokratischen Abstimmung zum Thema Legalisierung von Cannabis (wie in den USA) kommen ?
Ich denke viele Menschen interessiert dieses Thema schon seit sehr langer Zeit, deshalb würde ich mich (und bestimmt auch alle anderen die für die Legalisierung sind) freuen wenn Sie sich für dieses Thema etwas mehr Zeit nehmen könnten und so freundlich wären diesem Thema völlig unparteiisch entgegen zu treten.
Genau das wäre ein Schritt in die richtige Richtung, der uns nicht nur wirtschaftlich stärken würde sondern auch die Kriminalitätsrate senken würde.
Ich weiß das Sie dieses Thema kritisch sehen und nicht gerne hören wollen, was man auch nachvollziehen kann.
Trotzdem bitte ich Sie sich die Zeit zu nehmen um Ihr persönliches Feedback zur Legalisierung vom letzten Interview noch einmal zu überdenken.
Statistiken die, die USA zur Legalisierung erstellt und vor kurzem veröffentlicht hat, wären gute Ansätze um sich zu dem Thema zu äußern.
Sie würden allen Konsumenten (die teilweise) unnötig strafrechtlich verfolgt werden, sowie wirklich kranken Menschen helfen etwas besser zu machen.
Eine bundesweite Abstimmung wäre ebenfalls ein gute Lösung um herauszufinden wie groß momentan das Interesse für die Legalisierung ist.
Ich bitte Sie darum sich noch einmal mit dem Thema auseinander zu setzen uns sich ernsthaft Gedanken über eine realistische Legalisierung zu machen. Ich bedanke mich bei Ihnen das ich meine Frage stellen durfte und hoffe auf Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen,
Nico Neumann
Die Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 16. Januar 2015
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Cannabis ist keine harmlose Droge. Studien zeigen, dass sie zu ernsthaften körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen kann. Der Konsum von Cannabis hat insbesondere bei jungen Menschen erhebliches Gefahrenpotential. Auch die Vereinten Nationen bewerten die Risiken von Cannabis mittlerweile weitaus höher. Das liegt daran, dass Cannabispflanzen heute einen höheren Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC) aufweisen können. Tetrahydrocannabinol ist der Bestandteil einer Hanfpflanze, der die berauschende Wirkung auslöst.
Es ist auf der anderen Seite wichtig, dass wir für schwerstkranke Patientinnen und Patienten die bestehenden Möglichkeiten des Einsatzes von Cannabis als Medizin ausweiten und verbessern. In Deutschland ist die Behandlung mit Cannabis auf medizinischer Basis bereits unter besonderen Voraussetzungen erlaubt. Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer Regelung, die den Interessen der Patientinnen und Patienten Rechnung tragen soll.
Der Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken hingegen erteilt auch die Bevölkerung eine klare Absage. Das geht aus einer Umfrage vom Oktober 2014 von infratest dimap im Auftrag des Deutsches Hanfverbandes hervor:www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeswei.... Danach haben sich 68 Prozent der Befragten gegen eine legale und regulierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene ausgesprochen.
Für eine unbegrenzte Freigabe von Cannabis ist weit und breit keine politische Mehrheit in Sicht. Es geht vielmehr darum, die Risiken für die gesamte Bevölkerung im Blick behalten, nicht nur die Nachteile und Vorteile für die betroffenen Konsumenten. Deshalb gibt es in Deutschland weiterhin einen sinnvollen Mix aus Prävention, Beratung und Behandlung.
Weitere Informationen finden Sie bei der Drogenbeauftragten der Bundesregierung:drogenbeauftragte.de/
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Presseschau: Drogenbeauftragte Mortler:
In einem Interview spricht sich die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) dafür aus, dass in den Fällen, in denen Patienten von Cannabisprodukten profitieren „die Möglichkeiten, dass es Patienten verschrieben und erstattet werden kann, ausgeweitet werden“ müssen.
Drogenbeauftragte Mortler: "Werden die Bedingungen für Cannabis-Patienten verbessern"
Presseschau: Cannabis als Medizin für ADHS-Kranken (Neuß-Grevenbroicher Zeitung)
Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung berichtete über einen ADHS-Patienten, der erheblich von einer Therapie mit Cannabisprodukten profitiert, während ihm andere Medikamente nicht helfen. Daher hat er eine Ausnahmeerlaubnis zur Verwendung von Cannabisblüten aus der Apotheke erhalten.
Cannabis als Medizin für ADHS-Kranken
Presseschau: Cannabis Als Schmerzmedizin – Rollstuhlfahrer Vor Gericht (Ostholsteiner Anzeiger)
Ein Richter des Eutiner Amtsgerichts hat einen Querschnittsgelähmten, der Cannabis aus medizinischen Gründen verwendete, wegen illegalen Cannabisbesitzes verwarnt. Offenbar war weder dem Richter noch den anderen Verfahrensbeteiligten bekannt, dass in solchen Fällen ein Freispruch wegen eines rechtfertigenden Notstands möglich gewesen wäre.
Veranstaltungen 2020
Alle Informationen zu den IACM Online Events inklusive kostenlose Videos der Webinare mit deutschen Untertiteln finden Sie hier.
IACM-Konferenz 2022
Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.
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