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ACM-Mitteilungen vom 25. August 2012

Die Rezepturvorschrift für Dronabinol wurde leicht verändert

Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, wurde die Rezepturvorschrift für Dronabinol verändert. Insbesondere wird die Konzentration nicht mehr in Prozent angegeben sondern in Milligramm pro Milliliter (mg/ml). Bisher wurden die Rezepte beispielsweise so ausgestellt: „Ölige Dronabinol-Tropfen 2,5 %, 10 ml (entsprechend 250 mg Dronabinol)“. Zukünftig wird eine Rezeptierung beispielsweise so aussehen: „Ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml, 10 ml (entsprechend 250 ml Dronabinol)“. Enthielt ein Tropfen bei 30 Tropfen pro Gramm 0,833 mg, so sind dies zukünftig 0,877 mg. Das sind nur geringe Änderungen, so dass auch weiterhin gilt, dass 3 Tropfen 2,5 mg Dronabinol enthalten.

Dronabinol-Tropfen NRF: Jetzt nach Volumen anzuwenden

Von Holger Reimann / Mit der DAC/NRF-Ergänzungslieferung 2012/1 wird die NRF-Vorschrift 22.8., »Ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml«, aktualisiert. Wichtigste Änderungen sind die Wirkstoffstabilisierung durch Palmitoylascorbinsäure und die Umstellung von der bisherigen 2,5-prozentigen »Prozentkonzentration (m/m)« auf die volumenbasierte, im Arzneibuch so bezeichnete »Massekonzentration« mit der Einheit »g/l« beziehungsweise »mg/ml«.
Die Rezepturänderungen wirken marginal, haben aber weitreichende Folgen.

Defekturenherstellung
Erstens lässt die bessere Oxidationsstabilität künftig die defekturmäßige Herstellung als Fertigarzneimittel und vor allem als Bulkware zu. Hierfür sind in der DAC/NRF-Ergänzungslieferung 2012/2 Vorschläge zur analytischen Prüfung gemäß Apothekenbetriebsordnung vorgesehen. Das betrifft auch den bereits mit Palmitoylascorbinsäure in nominal 0,05-prozentiger Konzentration stabilisierten öligen Träger mit der NRF-Ziffer S.45. Der Gehalt an Antioxidanz ist hierbei nicht mit gleicher Genauigkeit definiert wie beim Wirkstoff. Denn schon dessen Einarbeitung in den Träger reduziert die Palmitoylascorbinsäure-Konzentration auf etwa 97 Prozent des gekennzeichneten Wertes.

Konzentrationserhöhung
Zweitens ist die Dronabinol-Konzentration auf jetzt 2,63 % (m/m) und damit um den Faktor 1,053 oder um 5,3 Prozent erhöht. Dies liegt an der praktisch unveränderten Dichte, die mit 0,95 g/ml auch die des Trägers und der Mittelkettigen Triglyceride ist. Ebenfall praktisch unverändert geblieben sind Viskosität und Oberflächenspannung. Im gleichen Maße wie die Konzentration erhöhen sich verständlicherweise deshalb auch die Tropfenzahl pro Gramm beziehungsweise die Dronabinolmenge pro Tropfen. Dies ist bei Verschreibungen und der Herstellung im Übergangszeitraum zur neuen Zusammensetzung zu beachten.

Volumendosierung
Für die rezepturmäßige Umsetzung spielt das voraussichtlich keine Rolle, denn »Ölige Dronabinol-Tropfen 2,5 %« waren zur Dosierung durch gezählte Tropfen aus einer Flasche mit Senkrechttropfer bestimmt.
Dagegen werden »Ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml« nicht getropft, sondern nach Volumen mittels »Kolbenpipetten« zur Entnahme »kopfüber« aus der Flaschenmündung dosiert (Foto). Auch wenn die Bezeichnung dies nahelegt, sind Tropfen als Darreichungsform nicht an Tropfvorgänge gebunden, siehe NRF-Kapitel I.11. Die an eine Einmalspritze erinnernde 1-ml-Kolbenpipette mit Luer-inkompatibler Konusspitze ist ölfest (zweiteilig ohne Elastomerdichtung), totvolumenfrei und in 0,05-ml-Schritten graduiert. Die Lösung wird aus »Tropfflaschen« mit GL-18-Mündung durch einen passenden Steckeinsatz entnommen, der mit Kindersicherung und Originalitätssicherung zu beziehen ist.

Tropfendosierung
Sicherlich können »Ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml« auch getropft werden. Nachteilig ist aber nicht nur die starke Temperaturabhängigkeit der Viskosität der öligen Zubereitung, welche die Abtropfgeschwindigkeit beeinflusst, und die Begrenzung der Flaschengröße auf 20 beziehungsweise höchstens 30 ml, da andernfalls die Tropfenbildung nicht kontrolliert erfolgt. Wegen der Streuung zwischen den Tropfermonturen einer Charge, der unvermeidlichen Rundung der Dosierungsangabe auf eine ganze Zahl und vor allem wegen der manchmal um einen Tropfen differierenden Menge Flüssigkeit der abgeteilten Einzeldosis sind Senkrechttropfer in der Regel zu ungenau, wenn die Einzeldosis weniger als 20 Tropfen entspricht. Es kommen aber Einzeldosen zu 2,5 und sogar 1,25 mg Dronabinol vor. Vorgaben für zulässige Streuung und Abweichung der mittleren Dosis enthält das Arzneibuch. Bisher wurden in der Apothekenpraxis vor allem zwei Senkrechttropfer verwendet: ein Typ mit etwa 30 Tropfen/g und ein anderer mit etwa 36 Tropfen/g.

Presseschau: HIV-positive Patientin: Irene Weber will Cannabis von der Kasse (Schleswig-Holsteinische Zeitung)

Am 15. August berichtete die Schleswig-Holsteinische Zeitung über unser Mitglied Irene Weber, die sich seit langer Zeit wegen einer HIV-Infektion mit Cannabis behandelt und eine Ausnahmegenehmigung von der Bundesopiumstelle besitzt.

HIV-positive Patientin: Irene Weber will Cannabis von der Kasse

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